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über uns

Zielsetzung und Profil

Das Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz sammelt historisches Material zur Frauen- und Migrationsgeschichte sowie sozialen Bewegungen mit einem regionalen Fokus (SG/AR/AI). Zentrales Anliegen des Archivs war und ist es, zur historischen Überlieferung vom alltäglichen, beruflichen, politischen und gesellschaftlichen Leben von Frauen in der Ostschweiz beizutragen, da dies nach wie vor eine Leerstelle in der staatlichen Überlieferungsbildung bildet. Seit einigen Jahren hat das Archiv seinen Sammelschwerpunkt auf die Bereiche neue soziale Bewegungen und das Leben und Wirken von Menschen mit Migrationsgeschichte ausgeweitet. Das Archiv passt sich damit an veränderte Fragestellungen in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft an. Das Archiv garantiert, dass in den genannten Bereichen Archivalien von Privatpersonen und Institutionen gesammelt, aufbewahrt und zugänglich gemacht werden. Im Austausch mit anderen Archiven trägt es auf diese Weise zu einer vielfältigen Überlieferungsbildung bei. Vertiefte Informationen zu unserer Sammlungspolitik finden Sie im Sammlungsprofil.

Das Archiv richtet sich insbesondere an Lernende, Lehrende, Forschende sowie Kultur- und Medienschaffende. Es spricht mit seinem Angebot zudem eine an gesellschaftlichen und politischen Fragen interessierte Öffentlichkeit an. Das Archiv bietet ein niederschwelliges Vermittlungsangebot in Form von Archiv- und Stadtführungen, Workshops sowie Vorträgen, Lesungen und Diskussionsanlässen.

Die Sammlung des Archivs umfasst aktuell rund 170 Archive von Organisationen und Kleingruppen sowie rund 150 Vor- und Nachlässe von Privatpersonen. Viele Bestände enthalten auch audiovisuelles Material (Fotos, Dias, Plakate, Tonträger und Videokassetten). Eine Sammlung von rund 70 selbst durchgeführten Oral-History-Interviews wird separat gepflegt. Des Weiteren gehört zur Sammlung eine Präsenz-Fachbibliothek zur regionalen Geschlechter- und Sozialgeschichte mit über 3’400 Büchern und Broschüren und eine historische Zeitschriftensammlung. Das Archiv besitzt aus seinen Anfängen eine dokumentarische Sammlung, die sich aus einer biografischen, einer organisations- und einer themenbezogenen Sammlung zusammensetzt. Die Dossiers umfassen gemischtes, in der Regel nicht-authentisches Material in unterschiedlichem Umfang. In unserer Sammlung können Sie online recherchieren. Bei weiterführenden Fragen unterstützen wir gern.


Entstehung

Frauen aus dem 1986 gegründeten Verein «Wyborada Frauenbibliothek» starteten das zweijährige Projekt «Dokumentationsstelle zur Geschichte der Frauen in der Ostschweiz und im Fürstentum Liechtenstein». Vier Forscherinnen (Renate Bräuniger, Mechthild Kunath, Ruth Rothenberger und Marina Widmer) recherchierten 1990/91 in den Kantonen St.Gallen und Appenzell sowie im Fürstentum Liechtenstein zur Frauen- und Geschlechter­geschichte. Das umfangreiche Material der Dokumentationsstelle, eine Sammlung von biografischen und Sachdossiers, bildete die Grundlage für das spätere Archiv.

In einer gemeinsamen Initiative von Vertreterinnen der Kantonalen Gleichstellungs­stellen Appenzell Ausserrhoden und St.Gallen, von Mitarbeiterinnen der ehemaligen Dokumentationsstelle zur Geschichte der Frauen und der Frauenbibliothek Wyborada begann im Sommer 1995 die Projektentwicklung für die Einrichtung eines Frauenarchivs. Das Projekt erhielt Beiträge von den Kantonen St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden, der Stadt St.Gallen, der Fachstellen für Gleichberechtigungsfragen in den Kantonen St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden, Privat­personen, Stiftungen sowie privaten und kirchlichen Organisationen.

Nach vier Jahren inhaltlicher und struktureller Planung konnte das Archiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte Ostschweiz im Sommer 1999 eröffnet werden und die Mitarbeiterinnen Renate Bräuniger, Sabin Schreiber und Marina Widmer begannen mit den umfangreichen Aufbauarbeiten. Auf Basis der vorangegangenen Recherchearbeit wurden gezielt Frauen und Frauenorganisationen angefragt, ihre Unterlagen dem Archiv zu übergeben.

Das Archiv hat 2015 den Anerkennungspreis der Stadt St. Gallen erhalten. 2022 erhielt Marina Widmer, ehem. Geschäftsleiterin des Archivs, den Kulturpreis der Stadt St. Gallen.


Verein

Der gemeinnützige Verein «Regionales Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz» ist Träger des Archivs (zu den Statuten). Der Vorstand übernimmt strategische Aufgaben für die Aufrechterhaltung des Betriebs. Die Mitglieder des Vereins unterstützen das Archiv ideell, durch Spenden und Mitgliedschaftsbeiträge sowie durch ehrenamtliche Arbeit.

Vorstand: Vera Blaser, Julia Caggiano, Dani Fels, Christina Genova, Barletta Haselbach-Cathomas, Brigitta Langenauer, Brigitte Meyer, Corinne Riedener, Esther Vorburger.


Team

Geschäftsleitung: Judith Grosse

Fundraising und Finanzadministration: Bettina Stehli

Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Jolanda Schärli


Vernetzung

Das Archiv ist Mitglied folgender Fachverbände und Interessengruppen:

Dachverband deutschsprachiger Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen i.d.a.

Verein Schweizerischer Archivar:innen

IG Frauenarchive

Memoriav: Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz

Schweizerische Gesellschaft für Geschlechterforschung

Frauen*geschichte(n)

Historischer Verein des Kantons St. Gallen

IG Kultur Ost


Das Archiv wird unterstützt von