menü
Vortrag
Mo. 27. Januar 2025, 18 Uhr
Museum Prestegg, Altstätten

Befreiung und Scham. Der 27. Januar zwischen Auschwitz und St.Gallen


Dr. Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums Hohenems

Wann endet Auschwitz? Vor 80 Jahren erreichte die Sowjetarmee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. „Es ist geschehen, folglich kann es wieder geschehen.“ Mit diesen lapidaren Worten hat Primo Levi kommentiert, was in Auschwitz geschehen ist. „Befreit“ fühlte er sich nie. Ob und wie sich Geschichte wiederholt, ist eine Frage, die angesichts des Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus der Gegenwart quälend auf der Tagesordnung steht.
1996 spöttelte Bundesrat Delamuraz noch: „Manchmal, wenn ich gewissen Leuten zuhöre, frage ich mich, ob Auschwitz eigentlich in der Schweiz liegt.“ Doch Auschwitz konnte sehr nah sein. Dort, wo die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1945 weit über eine Million Menschen auslöschten, endete auch das Leben vieler Familien, die die Geflüchteten hatten zurücklassen müssen. Während sie selbst in der Schweiz, auch im St. Galler Rheintal, jeden Tag davon bedroht waren, wieder „ausgeschafft“ zu werden. Und so endeten auch manche von ihnen, die es schon in das rettende „Boot“ geschafft hatten, in den Gaskammern von Auschwitz.
Die Teilnahme an dieser öffentlichen Veranstaltung ist kostenlos, alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Es handelt sich um eine vom Historischen Verein St. Gallen organisierte Veranstaltung, auf die wir gerne solidarisch hinweisen möchten.