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Aktuell


Vortrag
Fr. 14. März 2025, 19 Uhr
Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz

Kurdische Frauenbewegung in der Diaspora


Herausforderungen und Potenziale feministischer Zusammenarbeit

Vortrag von Münevver Azizoglu Bazan (Doktorandin und Dozentin Universität Bremen)

Die kurdische Frauenbewegung ist seit Jahrzehnten eine zentrale Kraft feministischer und antikolonialer Kämpfe, sowohl in Kurdistan als auch in der Diaspora. Dieser Vortrag beleuchtet die historische Entwicklung, die politische Mobilisierung und die transnationalen Solidaritätsnetzwerke kurdischer Frauen in Europa, insbesondere in Deutschland. Dabei wird aufgezeigt, wie kurdische Frauenorganisationen Empowerment-Prozesse gestalten, welche Herausforderungen sie in der feministischen Zusammenarbeit mit deutschen Organisationen erleben und in welchen Konfliktlinien sich unterschiedliche feministische Verständnisse bewegen.

Ein besonderer Fokus liegt auf den Auswirkungen der Diskriminierung der kurdischen Bewegung und deren Einfluss auf feministische Solidaritätsstrukturen. Während internationalistische Bündnisse eine bedeutende Rolle in der Unterstützung kurdischer Kämpfe spielen, bleiben strukturelle Hürden und epistemische Ungleichheiten innerhalb feministischer Allianzen bestehen. Durch eine kritische Analyse der Zusammenarbeit zwischen kurdischen und deutschen feministischen Akteur:innen wird die Notwendigkeit einer dekolonialen und intersektionalen Perspektive für eine nachhaltige transnationale feministische Solidarität herausgearbeitet.

Durch eine kritische Reflexion feministischer Bündnispolitik soll der Vortrag Impulse für eine solidarische Praxis jenseits hegemonialer Strukturen geben und zur Diskussion über neue Wege transnationaler feministischer Kämpfe anregen.

Freier Eintritt mit Kollekte

Im Anschluss an den Vortrag findet ein kleiner Apéro in den Räumlichkeiten des Archivs statt.


Stellenausschreibung
St. Gallen

Wir suchen: Mitarbeiter*in Admin mit Schwerpunkt Fundraising


Das Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz sammelt historisches Material zur Frauengeschichte sowie sozialen Bewegungs- und Migrationsgeschichte mit einem regionalen Fokus. Zentrales Anliegen des Archivs ist es, dass in den genannten Sammlungsbereichen Archivalien von Privatpersonen und Institutionen akquiriert, aufbewahrt und zugänglich gemacht werden, die sonst häufig für die historische Überlieferung verloren gehen.
Ab Mai oder nach Vereinbarung suchen wir eine*n Mitarbeiter*in Admin mit Schwerpunkt Fundraising im Umfang von 30-40% zur Unterstützung der Geschäftsleitung. Die/der neue Mitarbeiter*in übernimmt Aufgaben im Bereich Fundraising sowie Finanzen und Personal.

Wir bieten eine 40-Stunden-Woche mit 5 Wochen Ferien, flexible Arbeitszeiten mit Jahresarbeitszeit-Modell und der Möglichkeit zu Homeoffice, eine abwechslungsreiche Tätigkeit in einer kleinen NGO, die viel Mitgestaltungspotenzial bietet.

Interssiert? Hier geht’s zum Inserat


Geschichtsvermittlung

Weg der Vielfalt


Die kulturhistorische Vielfalt von St.Gallen zeigt sich an verschiedensten Orten im Stadtbild. Ein «Weg der Vielfalt» soll in Zukunft erlauben, mit einfachen digitalen Mitteln die Stadt auf der Suche nach bisher eher unbekannten Erinnerungsorten und ihrer Geschichte auf eigene Faust und auf eigenen Wegen zu durchstreifen. Der geplante «Weg der Vielfalt» wird einerseits aus heutiger Sicht problematische Darstellungen oder Orte mit einer belasteten Vergangenheit thematisieren sowie den geschichtlichen Bezug herstellen. Andererseits werden inspirierende Geschichten von Menschen aufgearbeitet, welche sich für Menschenrechte und Gerechtigkeit eingesetzt haben.

Die Stadt St.Gallen hat für diesen «Weg der Vielfalt» wohl als erste Schweizer Stadt einen partizipativen Ansatz gewählt. Die gesamte Öffentlichkeit war im vergangenen Herbst aufgerufen, die aus ihrer Sicht bedeutenden und bisher zu wenig sichtbar gemachten Orte der Vielfalt online einzugeben. Anschliessend fand die Evaluierung und Auswahl der eingegangenen Vorschläge durch die Fachgruppe «Weg der Vielfalt» statt. Zudem wurde die vorgeschlagene Auswahl an einem öffentlichen Anlass im Waaghaus gemeinsam mit Interessierten diskutiert. Die Fachgruppe arbeitet mit diesem Input nun weiter an der Finalisierung der Liste und insbesondere der Umsetzung der Infotexte zu den ausgewählten Orten.

zum Saiten-Interview mit Judith Grosse, Archivleiterin und Mitglied der Fachgruppe

Mitglieder Fachgruppe «Weg der Vielfalt»
  • Katharina Morawek, Beraterin in Diversität, Gleichstellung & Inklusion des Instituts Neue Schweiz
  • Rita Kesselring, assoziierte Professorin für Urban Studies an der Universität St.Gallen
  • Judith Grosse, Leiterin des Archivs für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte
  • Nicole Stadelmann, Co-Leiterin des Archivs der Ortsbürgergemeinde
  • Hans Fässler, Historiker und Stadtführer
  • Matthias Fischer, Leiter Denkmalpflege Stadt St.Gallen
  • Peter Tobler, Gesellschaftsfragen Stadt St.Gallen

Bildlegende: Darstellung der fünf Kontinente am 1904 erbauten «Haus zur (Goldenen) Waage», Ecke Spisergasse/Multergasse, geschaffen vom holländisch-schweizerischen Bildhauer Henri Gisbert Geene (1865–1950). Quelle: Hans Fässler.