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Aktuell


Podiumsdiskussion
Do. 16. Januar 2025, 19 Uhr
Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz

Sammeln als feministische Praxis


«Wir, die keine Geschichte haben…» sangen feministische Aktivistinnen in den 1970er-Jahren an Demonstrationen und Frauenfesten. Das Bedürfnis von Feministinnen, die eigene Geschichte zu dokumentieren, ist seit Generationen hinweg zentral, wobei jede Generation aufs Neue die Wichtigkeit von Sammeln, Bewahren und Vermitteln als eine politische und feministische Praxis entdeckt. Die Historikerinnen Vera Blaser und Sarah Probst haben für den Verein Frauen*geschichte(n) eine Gastedition der Zeitschrift FemInfo herausgegeben, die sich mit dem Thema «Sammeln als feministische Praxis» auseinandersetzt.

Zur Heftvernissage findet eine Podiumsdiskussion statt, um die im Heft aufgeworfenen Fragen weiter zu denken. Die Herausgeberinnen diskutieren zusammen mit Forscherinnen, Autorinnen, Verlegerinnen, Kunst- und Kulturschaffenden: Welche Praktiken des Sammelns, Bewahrens, Vermittelns und Kuratierens waren und sind für Feministinnen relevant? Welche Macht- und Herrschaftsverhältnisse bestimmen darüber, welche Erfahrungen und Geschichten hervorgehoben und welche verdeckt werden? Welche (neuen) Sammelpraktiken braucht es, um marginalisierte Erfahrungen in der Archiv-, Forschungs- und Kulturlandschaft sichtbar zu machen?

Teilnehmerinnen: Katharina Hermann, Madeleine Marti, Liliane Studer und Marilyn Umurungi

Moderation: Vera Blaser und Sarah Probst

Anmeldung: info[at]frau-engeschichte-n.ch



Abgesagt: Laura Leupi – Das Alphabet der sexualisierten Gewalt


Anhand der Buchstaben des Alphabets thematisiert Laura Leupi sexualisierte Gewalt in Schlagworten. Bei einer Lesung und einem Gespräch im Palace gibt die Autorin Einblick in ihr Buch „Das Alphabet der sexualisierten Gewalt“ als Ausgangspunkt, um über sexualisierte Gewalt und ihre Folgen nachzudenken. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Erfreulichen Universität in Kooperation mit dem Literaturhaus St. Gallen und dem Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz statt. Moderation: Corinne Riedener.

Dienstag, 15. Oktober, 20:15 Uhr, Palace St. Gallen


Geschichtsvermittlung

Weg der Vielfalt


Die kulturhistorische Vielfalt von St.Gallen zeigt sich an verschiedensten Orten im Stadtbild. Ein «Weg der Vielfalt» soll in Zukunft erlauben, mit einfachen digitalen Mitteln die Stadt auf der Suche nach bisher eher unbekannten Erinnerungsorten und ihrer Geschichte auf eigene Faust und auf eigenen Wegen zu durchstreifen. Der geplante «Weg der Vielfalt» wird einerseits aus heutiger Sicht problematische Darstellungen oder Orte mit einer belasteten Vergangenheit thematisieren sowie den geschichtlichen Bezug herstellen. Andererseits werden inspirierende Geschichten von Menschen aufgearbeitet, welche sich für Menschenrechte und Gerechtigkeit eingesetzt haben.

Die Stadt St.Gallen hat für diesen «Weg der Vielfalt» wohl als erste Schweizer Stadt einen partizipativen Ansatz gewählt. Die gesamte Öffentlichkeit war im vergangenen Herbst aufgerufen, die aus ihrer Sicht bedeutenden und bisher zu wenig sichtbar gemachten Orte der Vielfalt online einzugeben. Anschliessend fand die Evaluierung und Auswahl der eingegangenen Vorschläge durch die Fachgruppe «Weg der Vielfalt» statt. Zudem wurde die vorgeschlagene Auswahl an einem öffentlichen Anlass im Waaghaus gemeinsam mit Interessierten diskutiert. Die Fachgruppe arbeitet mit diesem Input nun weiter an der Finalisierung der Liste und insbesondere der Umsetzung der Infotexte zu den ausgewählten Orten.

zum Saiten-Interview mit Judith Grosse, Archivleiterin und Mitglied der Fachgruppe

Mitglieder Fachgruppe «Weg der Vielfalt»
  • Katharina Morawek, Beraterin in Diversität, Gleichstellung & Inklusion des Instituts Neue Schweiz
  • Rita Kesselring, assoziierte Professorin für Urban Studies an der Universität St.Gallen
  • Judith Grosse, Leiterin des Archivs für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte
  • Nicole Stadelmann, Co-Leiterin des Archivs der Ortsbürgergemeinde
  • Hans Fässler, Historiker und Stadtführer
  • Matthias Fischer, Leiter Denkmalpflege Stadt St.Gallen
  • Peter Tobler, Gesellschaftsfragen Stadt St.Gallen

Bildlegende: Darstellung der fünf Kontinente am 1904 erbauten «Haus zur (Goldenen) Waage», Ecke Spisergasse/Multergasse, geschaffen vom holländisch-schweizerischen Bildhauer Henri Gisbert Geene (1865–1950). Quelle: Hans Fässler.