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Aktuell


Vortrag
Do. 27. November 2025, 18 Uhr
Stadthaus der Ortsbürgergemeinde

17 Jahre einzige Schweizer Bundesrichterin: Dr. Margrith Bigler-Eggenberger


In ihrem Vortrag referiert Esther Hörnlimann, über die Sozialdemokratin und erste Bundesrichterin der Schweiz, deren Nachlass im Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte liegt.

Die St.Galler Sozialdemokratin Dr. Margrith Bigler-Eggenberger war 1974-1994 die erste und während 17 Jahren die einzige Bundesrichterin der Schweiz. Verheiratet war sie mit dem Pädagogen und Holocaust-Überlebenden Dr. Kurt Bigler. Sie beauftragte Esther Hörnlimann mit dem Verfassen ihres Lebensbilds. Der Vortrag gibt Einblick in das reiche und manchmal auch herausfordernde Leben dieser Pionierin sowie in den Schaffensprozess mit Erinnerungsarbeit, Zeitzeugengesprächen und Quellenstudium.

Am 27.11. von 18 bis 19 Uhr im Stadthaus der Ortsbürgergemeinde, Gallusstrasse 14, St.Gallen, Festsaal, 3. Stock. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos.

«Was bleibt?», fragen die Referierenden der Reihe «Stadtgeschichte im Stadthaus».
Um Antworten zu finden, graben sie nicht nur in Archiven und Bibliotheken, sondern auch im Boden. Zum Programm der gesamten Reihe «Stadtgeschichte im Stadthaus» geht es hier.

Eine Kooperation mit dem Stadtarchiv und Vadianische Sammlung.


Wir gedenken Hanna Sahlfeld-Singer


Die erste St. Galler Nationalrätin (1971 bis 1975) ist am 11. Oktober verstorben. Im Zeitzeuginnengespräch mit unserem Archiv erzählte sie aus ihrem privaten und beruflichen Leben.

Hanna Sahlfeld-Singer (1943-2025) wuchs in Flawil auf und studierte in Zürich, Basel und Wien Theologie. Nach ihrer Heirat mit dem deutschen Theologen Rolf Sahlfeld übernahm das Ehepaar das Pfarramt der evangelischen Kirchgemeinde von Altstätten im St. Galler Rheintal.

Von 1971 bis 1975 war Hanna Sahlfeld Nationalrätin für die SP. Mit 28 Jahren war sie die jüngste der zwölf Parlamentarierinnen der ersten Generation (elf Nationalrätinnen und eine Ständerätin) und die erste Vertreterin des Kantons St. Gallen. Mit ihrem politischen Engagement, das nicht vereinbar war mit einer Anstellung in einer Landeskirche, begann für die Familie eine schwierige Zeit. Die meisten Menschen in Altstätten hatten kein Vertrauen mehr in das Pfarrerehepaar: Er war Ausländer, sie politisierte für die Linke und bekam gleichzeitig ihr zweites Kind. Rolf Sahlfeld sah sich schliesslich gezwungen zu kündigen. Im Kanton St. Gallen war es für ihn aussichtslos, eine Stelle zur erhalten.

Obwohl Hanna Sahlfeld erfolgreich politisierte und 1975 wiedergewählt wurde, entschied sie sich ihr Mandat abzugeben, als ihr Mann im Herbst 1975 in Deutschland eine Anstellung als Pfarrer erhielt.

Die Familie Sahlfeld-Singer zog ins Rheinland, in die Nähe von Köln, wo Hanna Sahlfeld unterrichtete und sich in der Entwicklungspolitik und Ökumene engagierte.

Am 11. Oktober 2025 ist Hanna Sahlfeld im Alter von 81 Jahren verstorben.

Auszüge aus dem Oral History-Interview mit der Pionierin Hanna Sahlfeld-Singer (Sep 20222) finden Sie hier im Themenblock «Frauen in der Politik». Den Katalogeintrag zum Interviuew finden Sie hier. Das vollständige Interview kann bei uns vor Ort eingesehen werden.


Mo. 12. Januar 2026, 18 Uhr
Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz

Neujahrssuppe für Archivmitglieder


Wir laden herzlich ein zu einer unkomplizierten Neujahrs-Suppe mit Brot und Wein!
Mit Neuigkeiten aus dem Archiv und gemütlichem Austausch.
Kleines Extra: Tragt ein historisches Detail – die Brosche der Grossmutter, der Pin von 1991…

P.S. Alle die noch Mitglied werden wollen lesen hier weiter


Lesung
Di. 20. Januar 2026, 19 Uhr

«Unerhört. Die ersten Frauen im Bundeshaus»


Lesung mit der Historikerin Dr. Fabienne Amlinger

1971 traten die ersten Frauen in der Schweiz als Bundespolitikerinnen ihr Amt an. Über die politische und historische Relevanz dieser Pionierinnen hat Fabienne Amlinger, Historikerin an der Universität Bern, nun ein Buch publiziert.

Zehn Nationalrätinnen und eine Ständerätin nahmen im November 1971 erstmals im Bundeshaus Platz. Die Liste ihrer Anliegen war lang, der Wille, endlich selbst politisch mitzubestimmen, gross. In fünf Essays rückt Amlinger die nach wie vor wenig bekannten frühen Bundespolitikerinnen ins Zentrum und eröffnet neue Perspektiven auf das politische Treiben in Bundesbern. Sie widmet sich dem Gelächter, das die Politikerinnen ernteten, wenn sie im Ratssaal ans Rednerpult traten und den von Männern geprägten Konventionen des Politisierens, mit denen sich die Frischgewählten konfrontiert sahen. Ebenso zur Sprache kommen die mediale Berichterstattung der Zeit und die zahlreichen Dramen, die sich rund um die Wahlen von Bundesrätinnen abspielten.

Die Polit-Pionierinnen Lili Nabholz, Gabrielle Nanchen, Monika Stocker, Rosmarie Zapfl und Elisabeth Zölch kommen als Zeitzeuginnen selbst zu Wort und bieten Einblick in ihre vielfältigen politischen Visionen und Erfahrungen.  Wir laden die Autorin Fabienne Amlinger zu einer Lesung nach St. Gallen ein und sprechen mit ihr über die Arbeit an diesem Buch. Moderiert wird der Abend von Archivleiterin Judith Grosse.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Historischen Verein St. Gallen und dem Palace St. Gallen.

Eintritt: Eintritt Fr. 10.- / mit Kulturlegi gratis
Türöffnung: 19 Uhr – Beginn: 19:30 Uhr


Vernetzung
Do. 26. Februar 2026, 18 Uhr
Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz

Erster Netzwerkapéro für Historikerinnen aus der Ostschweiz


Kennenlernen. Austauschen. Weiterspinnen.

Am 26. Februar 2026 hosten wir im Archiv den ersten Netzwerkapéro für Historikerinnen* und historisch engagierte Frauen in der Ostschweiz!
Diese Apéros sind informelle offline-Treffen von Mitgliedern des Historikerinnen*netzwerks. Sie dienen dem ungezwungenen Kennenlernen und Austausch von Historikerinnen* aus der gleichen Stadt/Region und stehen natürlich auch interessierten Noch-nicht-Mitgliedern offen. Das Historikerinnen*netzwerk Schweiz ist ein Verein zur Förderung von Frauen und genderqueeren Personen in den Geschichtswissenschaften. Seit 2019 vernetzt es Historikerinnen* in der Schweiz, die in unterschiedlichen Berufsfeldern arbeiten.

Wir freuen uns über eine Anmeldung bis 01.02.2026 an mitarbeiterin[at]frauenarchivostschweiz.ch 


digitale Ausstellung

Oral History zur Zeitgeschichte der Ostschweiz


Unsere ehemalige Mitarbeiterin Christina Nanz hatte im Rahmen ihrer Masterarbeit ein umfassendes Vermittlungskonzept für unsere Oral History-Interviews zur Zeitgeschichte der Ostschweiz entwickelt, das nun hier auf unserer Website umgesetzt ist und erkundet werden kann. In vier Themenkapiteln können Sie sich vertieft über die Neue Frauenbewegung, Frauen in der Politik, die Migrationsgeschichte und die Neuen Sozialen Bewegungen informieren und ausgewählte Ausschnitte aus einigen der geführten Interviews anschauen. Diese stellen natürlich nur einen Bruchteil der eigentlichen Interviews dar. In voller Länge sind diese Interviews unter Einhaltung unserer Nutzungsbedingungen im Archiv einsehbar.

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns noch einmal bei allen Zeitzeug*innen, die sich am Projekt beteiligt haben und ihre persönlichen Geschichten mit uns geteilt haben!