Unter dem Motto "Wenn frau will, steht alles still" fand am 14. Juni 1991 der erste Frauenstreik statt - am Jahrestag der Annahme des Gleichstellungsartikels in der Schweizer Verfassung am 14. Juni 1981. Am landesweiten Streik nahmen mehrere 100'000 Personen teil. Den Anlass für den Streik bot die nach wie vor bestehende Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen. Neben Lohnarbeit wurde auch die unbezahlte Care-Arbeit bestreikt. Der landesweite Streikt wurde durch lokale Komitees des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) organisiert.

Im folgenden Jahrzehnt schritt die Institutionalisierung von Gleichstellungsfragen voran: beispielsweise im Bereich des Sexualstrafrechts, des Gleichstellungsgesetzes sowie der Vertretung von Frauen in politischen Ämtern.

2011 fand am 14. Juni zum 20-Jahr-Jubiläum des ersten Frauenstreiks in St. Gallen ein Streik- und Aktionstag statt. 2019 wurde erneut ein landesweiter Frauenstreik lanciert - diesmal mit über 500'000 Teilnehmenden. Mit dem Motto "Lohn.Zeit.Respekt" machten die Streikenden auf die weiterhin bestehende Lohnungleichheit und Pensionsungleichheit, die unbezahlte Care-Arbeit und sexualisierte Gewalt aufmerksam. Der Streik wurde intersektionaler.

Seit 2019 wurde der Streiktag am 14. Juni jährlich organisiert. Im Jahr 2020 wurde wegen der Covid-Pandemie auf den Demozug verzichtet und 2021 fanden die Veranstaltungen an den "feministischen Aktionstagen" verteilt auf den 12./13./14. Juni statt. 2022 gab es eine Demo und einen Infostand St. Gallen, ebenso fanden 2023 am 14. Juni Aktionen und eine Demo statt.