Judith Schläpfer war in der Neuen Frauenbewegung aktiv und Mitbegründerin der Fachstelle Gleichstellung AR.

Sie wurde 1948 in Rheineck geboren und absolvierte die Töchterhandelsschule in Chur. In Frankreich arbeitete sie als Au-Pair und Übersetzerin und kam mit der 68er-Bewegung in Kontakt. Nach ihrer Heirat arbeitete sie in Frankreich und Lausanne als Übersetzerin, in Buchs in einem Reisebüro. Nach der Scheidung absolvierte sie die Schule für Soziale Arbeit in St. Gallen. Mit ihrem neuen Partner unternahm Judith Schlämpfer eine einjährige Reise und zog nach Bern. Dort bildete sie während der Schwangerschaft eine Frauengruppe, die sich während der Schwangerschaft traf und austauschte. Sie kam mit der Frauenbewegung in Kontakt und arbeitete beim Sozialdienst. Anschliessend trat sie eine Stelle als Sozialarbeiterin beim Uni-Pfarramt an, wo sie sich mit feministischer Theologie auseinandersetzte, Frauentreffen und Ringvorlesungen organisierte.

Judith Schläpfer kehrte in die Ostschweiz zurück und arbeitete als Religionslehrerin in Appenzell Innerrhoden. Im Zuge des Frauenstreiks 1991 gründete sie mit Mitstreiterinnen das Initiativkomitee für eine Gleichstellungsstelle in Appenzell Ausserrhoden. Sie übernahm das Präsidium der Kommission und gleiste die Gleichstellungsstelle auf. Parallel kam sie mit der Dokumentationsstelle für Frauengeschichte in Kontakt und realisierte zusammen mit Renate Bräuniger die Publikation "FrauenLeben Appenzell". Nach ihrem Rücktritt aus der Gleichstellungsstelle arbeitete sie in der Kommission für Gleichstellung an der HSG. Nach der Pensionierung absolvierte sie eine Maltherapie-Ausbildung und eröffnete zusammen mit einer anderen Frau das Atelier "Solitaire".