Aufgrund von Vorarbeiten der "Interessengemeinschaft natürliche Geburten St.Gallen" (ING) begann sich das Projekt, in St.Gallen ein Geburtshaus einzurichten, ab 1992 zu konkretisieren. Das Geburtshaus sollte einen Raum bieten, wo Hebammen unabhängig von der traditionellen Spital- Hierarchie ihren Beruf selbständig ausüben können. Hier sollten werdende Mütter und Gebärende umfassend betreut werden.
Dafür brauchte es eine intensive Vernetzungs- und Vorbereitungsarbeit. 1994 konnten die Aktivistinnen das Geburtshaus ARTEMIS im ehemaligen Pfarrhaus der evangelischen Kirchgemeinde Steinach eröffnen.
Die Statuten des Vereins Artemis aus dem Jahr 1998 nennen folgende Zielsetzungen: Förderung des Bewusstseins und die Information werdender Eltern über eine selbstbestimmte, aktive Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Elternschaft; Schaffung einer Anlauf- und Koordinationsstelle für Begegnungen, Kontakte, Auskünfte und Kurse in Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Elternschaft.
Bei Bedarf arbeitet der Verein mit bestehenden Vereinen und Institutionen zusammen. Die gesamte Geschäftsleitung liegt in den Händen der Mitarbeiterinnen des Hebammenteams. Die Hebammen bestimmen ihre Aufgaben und Zuständigkeiten innerhalb des Geburtshausbetriebes selbständig und unabhängig. Ein Koordinationsteam, in dem 2 Hebammen und 1 Hauswirtschafterin vertreten sind, regelt die Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen und die Arbeitsabläufe gemäss Gemeinschaftsvertrag der Hebammen. 2002 ist die finanzielle Basis des ARTEMIS sichergestellt.
Das Geburtshaus vernetzte sich mit dem Schweizerischen Hebammenverband, der Interessengemeinschaft der Geburtshäuser Schweiz (IGGH) sowie dem Netzwerk Geburtshäuser Europa.
2011 schliesst das Geburtshaus aus betriebswirtschaftlichen Gründen, da es nicht auf der Spitalliste war und das finanzielle Risiko dadurch hoch war.
(Quellen: Selbstdarstellungen)
Der Bestand enthält die Namen der folgenden Personen:
Projekthebammen 1992:
Bernadette Koch, Neukirch; Anita Huber, Arbon; Antonia Göggerle Locher, Freidorf; Petra Zähner, Herisau; Christine Dress, St.Gallen; Eveline Stupka, Appenzell; Prisca Walliser, St.Gallen; Heidi Kreyer, Wil; Claudia Stillhard, Monsnang; Andrea Jaquet, St.Gallen
Vorstand 1993: Christine Dress, St.Gallen (Präsidentin); Claudia Stillhard, Mosnang (Vizepräsidentin); Anita Huber, Arbon (Aktuarin); Bernadette Koch, Neukirch (Kassierin); Andrea Jaquet, St.Gallen (Beisitzerin); Petra Zähner-Spaar, Herisau; Prisca Walliser, St.Gallen; Kathrin Wüthrich-Hasenböhler, Lachen
Vorstand 1994: Christine Dress, St.Gallen (Präsidentin); Madeleine Grüninger, Steinach (Vizepräsidentin); Claudine Weber, Speicher; Cornelia Merian, St.Gallen (Kassierin); Vreni Rickli, Freidorf (Beisitzerin)
Vereinsmitglieder 1994: Christine Dress; Anita Huber-Rohrbach; Andrea Jaquet; Bernadette Koch-Hasler; Claudia Stillhard; Claudine Weber; Katrin Wüthrich-Hasenböhler; Petra Zähner-Spaar
Aktives Team 1994: Cristine Dress, St.Gallen (Präsidentin); Claudia Stillhard, Mosnang (Vizepräsidentin); Anita Huber, Arbon (Aktuarin); Bernadette Koch, Neukirch (Kassierin); Andrea Jaquet, St.Gallen (Beisitzerin); Claudine Weber, Speicher; Madeleine Grüninger, Steinach
Hebammen 1994 (zur Zeit passiv): Heidi Kreier, Wil; Antonia Göggerle Locher, Freidorf; Anna Heldstab Indermaur, Berneck; Evelina Stupka, Appenzell
Juristin : Antje Ziegler-Schmid
Ärzt/innen 1994: Dr. Angelika Stahlkopf, Gossau; Dr. Othmar Pfister, St.Gallen
Vorstand 1996:
Christine Dress (Präsidentin); Madeleine Grüninger (Vizepräsidentin); Claudine Weber (Aktuarin); Alice Strässle (Kassierin); Dr. Antje Ziegler-Schmid (Beisitzerin, Juristin)
Vorstand 1997:
Christine Dress (Präsidentin); Madeleine Grüninger (Vizepräsidentin); Claudine Weber (Aktuarin); Cornelia Merian (Kassierin); Vreni Rickli (Beisitzerin)
Mitglieder 1997:
Susanne Albrecht; Brigitta Ambühl; Barbara Lambrigger; Cristina Meynet; Dr. Othmar Pfister; Dr. Angelika Stahlkopf; Alice Strässle; Karin Studer; Silvia Vogel-Guadagnini; Prisca Walliser; Petra Zähner-Spaar; Dr. Antje Ziegler-Schmid
Überarbeitung: Christina Nanz, 13.06.2023
Bis ins Jahr 2010 verwendete das Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte bei der Erschliessung ein standardisiertes Klassifikationsschema mit einem vorgegebenen Dezimalsystem für die verschiedenen Kategorien (z.B. 10 = Selbstdarstellungen, 20 = Statuten/Reglemente). Die Seriennummern und -titel, der bis 2010 erfassten Bestände, basieren auf diesem Klassifikationsschema:
Eine weitere Besonderheit der Verzeichnung: Um die Namen von Frauen gezielt zu dokumentieren, wurde in den zuvor verwendeten Findmitteln jeweils ein eigenes Feld („Namenskarte“) definiert. Die Informationen sind nun im Feld „Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben“ zu finden.
Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).