Subprovenienz 1: Frauenforen der Ostschweiz
Das Forum Frau AR entstand im April 1992 um die politisch aktiven Frauen des Kanton Appenzell A.Rh. überparteilich zu vernetzen. Über das Forum sollte der Informationsfluss verbessert und das problembezogene, sachliche Denken der Frauen gestärkt werden.
Das Forum formulierte folgende Grundsätze:
- ein Ort sein für Frauenanliegen
- aus Frauensicht politisieren und Stellung nehmen
- Frauen-Know-how sammeln und austauschen
- Vernetzung anbieten und verstärken
- engagierten Frauen verschiedener Richtungen Raum geben
Im Forum wurden jene Themen diskutiert, die frauenspezifische Fragen enthielten oder in andern Gremien nicht in derselben Art diskutiert werden konnten. Das Forum arbeitete überparteilich und ermöglichte so auch parteipolitisch gebundenen Frauen eine Teilnahme an frauenspezifischen Diskussionen. Die Koordination erfolgte über eine Geschäftsstelle.
Das Forum Frau AR war Teil der "Frauenforen der Ostschweiz". 1997 wurde es als neue Sektion in den Schweizerischen Verband für Frauenrechte svf - adf aufgenommen.
Neben gleichstellungspolitischen Fragen beschäftigte sich das Forum Frau AR mit verschiedenen gesellschaftspolitischen Themen auf lokaler, kantonaler, regionaler, nationaler und internatonaler Ebene.
1999 stellten die Aktivistinnen fest, dass sich im Kanton AR und im schweizerischen Umfeld die Stellung der Frau und ihre Vertretung in den verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsgremien gegenüber 1990 deutlich verbessert hatte. Aus diesem Grunde wurde entschieden, die Geschäftsstelle nicht weiter aufrecht zu erhalten. Zudem war es vielen Mitgliedern aus zeitlichen Gründen nicht möglich, die Verantwortung zu tragen. Das Forum Frau AR wurde im November 1999 aufgelöst.
(Quellen: Selbstdarstellungen, Korrespondenzen zu Stand und Zukunft des Forum Frau AR)
Der Bestand enthält die Namen der folgenden Personen:
Leiterin der Geschäftsstelle: Jessica Kehl-Lauff, Grub AR
Er umfasst Dokumente der Jahre 1992 bis 2000 in 2 Archivschachteln.
Überarbeitung: Christina Nanz, 13.06.2023
Bis ins Jahr 2010 verwendete das Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte bei der Erschliessung ein standardisiertes Klassifikationsschema mit einem vorgegebenen Dezimalsystem für die verschiedenen Kategorien (z.B. 10 = Selbstdarstellungen, 20 = Statuten/Reglemente). Die Seriennummern und -titel, der bis 2010 erfassten Bestände, basieren auf diesem Klassifikationsschema:
Eine weitere Besonderheit der Verzeichnung: Um die Namen von Frauen gezielt zu dokumentieren, wurde in den zuvor verwendeten Findmitteln jeweils ein eigenes Feld („Namenskarte“) definiert. Die Informationen sind nun im Feld „Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben“ zu finden.
Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).