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Papierbestände
Arbeiterinnenverein/SP-Frauen Rorschach
Signatur AFGO.007
Entstehungszeitraum 1908 - 1991
Umfang 0.9 m
Provenienz Arbeiterinnenverein/SP-Frauen Rorschach
Subprovenienz 1: SP-Frauen Schweiz
Subprovenienz 2: SP Kanton St. Gallen
Subprovenienz 3: Sozialdemokratische Frauengruppen des Kantons St.Gallen
Subprovenienz 4: SP Rorschach
Subprovenienz 5: Sozialdemokratische Partei der Schweiz
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben

Der Arbeiterinnenverein Rorschach wurde im November 1908 von Marie Huber-Blumberg mit 12 Mitgliedern gegründet. Im März 1910 zählten sie bereits 90 Mitfrauen.

Das Ziel war die "sozialdemokratische Propaganda unter den Arbeiterinnen zu fördern, das geistige Niveau der Sektionen zu erhöhen sowie in der politischen, gewerkschaftlichen und genossenschaftlichen Arbeiterbewegung mitzuarbeiten" (Jubiläumsbericht 1958).

Ab 1911 wurden die internationalen Frauentage auch in Rorschach durchgeführt.

1915 beteiligte sich der Arbeiterinnenverein zusammen mit der SP an der Friedensdemonstration in Rorschach.
Es erfolgte eine Eingabe an die vorbereitende Kommission für eine Fristenregelung von 3 Monaten bei Schwangerschaft.

Nachdem 1. Weltkrieg wurde durch den Eintritt in die SP eine Namensänderung durchgeführt. Neu hiess der Verein Sozialdemokratische Frauengruppe Rorschach. Diese wehrte sich gegen Arbeitszeitverlängerungen, erreichte, dass auf dem Kurplatz Waschtische und eine Wasserpumpe erstellt wurden und dass Arbeitsmaterial gratis an Kinder arbeitsloser Familienväter abgegeben wurde.

1927 war die SP-Frauengruppe in folgenden Institutionen vertreten: Parteivorstand, Arbeitsschulkommission, Gewerbekommission, Armenbehörde, Gemeinde-Krankenkasse.

Die SP-Frauengruppe betreute eine Bekleidungsaktion für arme Schulkinder, führte in den Schulpausen den Milchschoppen ein, erreichte dass eine Beratungsstelle für Mütter eröffnet wurde.

Ab 1929 führte die SP_Frauengruppe wöchentliche Arbeitsabende ein. 1930 entstand auf Initiative der SP-Frauen eine Kinderfreundegruppe. Es wurde ein Singbüchlein eingeführt.
Während der Wirtschaftskrise nähten und strickten SP-Frauen an Winterabenden für Kinder arbeitsloser Eltern, und es wurde eine Kleidersammelstelle eingeführt bei Genossin Müller. Ebenfalls wurde für das Kinderhilfswerk während Jahren Pullover und Strümpfe gestrickt.
Es wurde Gelder für die Arbeitslosen gesammelt und diese dem SAH geschickt und die Lebensmittelsammlung für die Flüchtlingshilfe lag auch bei der SP-Frauengruppe.
1937 konzentrierte sich die Hilfeleistungen für die Kämpfenden im Spanischen Bürgerkrieg.

Die erste Arbeiterinnenzeitung hiess die "Vor-kämpferin" später wurde sie in "Frauenrecht" unbenannt und änderte dann den Namen zu "Die Frau" später wurde der Titel ergänzt "Die Frau in Leben und Arbeit".

Versammlungslokale: Rest. Schwarzer Adler (1908 -1917), Rest. Falken (1918 -1926), Rest. Frohsinn (1926 -1942?) später im SMUV.

Die SP-Frauengruppe Rorschach war Kollektiv Mitglied des Konsumtentinnenforums Ostschweiz, des Schweiz. Institutes für den Haushalt SIH, des Schweiz. Arbeiter-Ferien-Hilfwerks und in der Frauenzentrale St.Gallen (Quelle: JB 1978). 1982 trat die SP-Frauengruppe Rorschach dem Verein zum Schutz misshandelter Frauen St.Gallen als Passivmitglied bei. (Quelle, Korr. 27.1.1982, in: AFGO.007/075.)
(Quellen: Jubiläumsbericht 1958; Jahresberichte, Protokolle 1909 bis 1942)

Der Bestand enthält die Namen der folgenden Personen:

Gründerinnen des Arbeiterinnenvereins: Marie Huber-Blumberg, Emma Essig.

Präsidentinnen:
Anna Wisner 1909 bis 1910
Emma Essig 1910 bis 1911
G. Frei 1911 bis 1912
Emma Essig 1912 bis 1915
Schiesser 1915 bis 1920
Baumann 1920 bis 1921
Josephine Surbeck Fritz ( + Febr. 1961) 1921 bis 1922
J.Schlumpf 1922 bis 1925
E.Frank 1925 bis 1930
A. Hantke ( + 9.3.1962) 1930 bis 1935
Magd. Müller 1935 bis 1947?
Frieda Schnellmann 1947 bis 1950
Würgler 1950 bis 1953
Trudi Blattner 1953 bis 1971
Sonja App 1971
Theres Engeli 1974 bis 1976
Martha Mühlemann-Baumgartner 1976

Vizepräsidentinnen:
Emma Essig 1911 bis 1912
Rosa Enz 1915 bis 1920
Surbeck 1920 bis 1921
Baumann 1921 bis
Anna Widmer-Zeller bis 1931
Fuchs bis 1940
Graf 1940

Aktuarinnen:
Emma Essig 1909 bis 1910
Emma Filzer-trottmann 1910 bis 1913
Frieda Rauscher 1913 bis 1913
Ida Schweizer 1913 bis 1915
B. Rohner 1915 bis 1936
Frieda Schnellmann 1936 bis 1940
B. Herzog-Rohner 1941 bis

Kassierinen:
G. Wesner 1909 bis
Wettstein 1936 bis 1941
Messmer

Vertretungen im Unionsvorstand: Emma Essig 1909, Lina Trottmann 1910, G. Fehlmann 1911.

Genossin Göldin war während 30 Jahren in der SP_Frauengruppe Rorschach und trat altershalber 1941 zurück.
Genossin Buob-Meichtry, Mitglied von 1914 bis 1961.
Weitere während den ersten 50 Jahren aktive Frauen, die Genossinnen Anna Widmer-Zeller (sie trat 1926 der SP-Frauengruppe bei und arbeitet ab 1928 im Vorstand bis zu ihrem Tod im August 1931), Anna Katharina Fehr-Hasler (1892-Febr.1930), Kübler, Thut, Paula Minder-Schuler.

(Quellen:
Protokolle des Arbeiterinnenvereins/SP-Frauengruppe Rorschach 1909 bis 1942,
Jahresberichte 1955 bis 1980
Jubiläumsbericht 1958
Todesanzeige, Fehr-Hasler Anna Katharina)

Bestandsgeschichte Der Bestand wurde von Hannelore Fuchs, Rorschach der Dokumentationsstelle zur Geschichte der Frauen in der Ostschweiz und im Fürstentum Liechtenstein 1995 übergeben. Die Dokumentationsstelle übergab 1999 den Bestand ins Archiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte Ostschweiz.
Dem Bestand wird die Dokumentation zum Arbeiterinnenverein Rorschach/SP-Frauengruppe Rorschach mit Unterlagen von 1908 bis 1991 der Dokumentationstelle zur Frauengeschichte Ostschweiz beigefügt. Die Dokumente werden gekennzeichnet mit "Material aus der Dokumentationsstelle".
Form und Inhalt Der Bestand enthält Protokollbücher 1908–1942; Selbstdarstellungen, Rundbriefe; Korrespondenzen; Jahresberichte 1955–1980; Jubiläumsbericht 1958; Verzeichnisse; Broschüren, Dokumentationen, Sachgeschäfte, Vernehmlassungen.
Neuzugänge Es werden keine Nachlieferungen erwartet.
Zugangsbestimmungen Der Bestand ist im Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz ohne Benutzungseinschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift Deutsch
Verwandtes Material Informationen zu weiteren Arbeiterinnenvereine/SP-Frauengruppe siehe in den Materialien der Dokumentationsstelle zum Thema Vereinigungen/Körperschaften.
Bearbeiter:in und Zeitraum der Verzeichnung Überarbeitung: Christina Nanz, 13.06.2023
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Verzeichnisgrundsätze

Bis ins Jahr 2010 verwendete das Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte bei der Erschliessung ein standardisiertes Klassifikationsschema mit einem vorgegebenen Dezimalsystem für die verschiedenen Kategorien (z.B. 10 = Selbstdarstellungen, 20 = Statuten/Reglemente). Die Seriennummern und -titel, der bis 2010 erfassten Bestände, basieren auf diesem Klassifikationsschema:

Eine weitere Besonderheit der Verzeichnung: Um die Namen von Frauen gezielt zu dokumentieren, wurde in den zuvor verwendeten Findmitteln jeweils ein eigenes Feld („Namenskarte“) definiert. Die Informationen sind nun im Feld „Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben“ zu finden.

Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).