Subproveninez 1: Regionalsektionen
Subprovenienz 2: Schweizerischer Hebammenverband SHV
Bezeichnungen für den gesamtschweizerischen Verband:
1894-ca. 1950: Schweizerischer Hebammenverein
ab ca. 1950: Schweizerischer Hebammenverband SHV
Der "Schweizerische Hebammenverein" wurde 1894 gegründet. Er ist auf nationaler Ebene die älteste Berufsorganisation für Frauen.
Zu Beginn der 1950er-Jahre erfolgte eine Namensänderung in "Schweizerischer Hebammenverband SHV". Zu dieser Zeit waren dem SHV 29 Sektionen angeschlossen. Ziel des Verbandes ist die Vertreteung aller Hebammen in der Schweiz, seien sie freiberuflich tätig oder angestellt. Aktuell (2002) vereinigt der SHV mehr als 2000 Hebammen, die sich für einen modernen und attraktiven Hebammenberuf einsetzen. Der Verband verfügt über moderne Strukturen mit einem Vorstand und einem professionell geführten Sekretariat.
Die Sektion Ostschweiz des SHV wurde 1974 gegründet. Sie setzte sich zusammen aus den bisherigen Regionalsektionen Thurgau, Appenzell (die älteste Regionalsektion, gegründet 1894), Graubünden, See und Gaster, Rheintal, Sargans und Werdenberg sowie der Lokalsektion St.Gallen. Ziel der Zusammenlegung dieser kleinen Sektionen zu einem grösseren Verband war die sicherstellung der regelmässigen obligatorischen Weiterbildungen. Entlang der kantonalen Grenzen bestanden zudem Interessengruppen freiberuflicher Hebammen, die ebenfalls der Sektion Ostschweiz angehörten.
Bei der Verbandsgründung an einer ausserordentlichen Hauptversammlung vom 12.12.1974 waren es 209 Mitglieder, im Jahr 1999 waren 301 Hebammen Mitglied der Sektion Ostschweiz des SHV.
Gemäss einer Selbstdarstellung aus dem Jahr 1999 setzt sich der Verband ein für optimale Arbeitsbedingungen für angestellte und freiberufliche Hebammen. Zur Erhaltung der Kompetenzen werden pro Jahr zwei hebammenspezifische Weiterbildungsangebote organisiert. Der Verband bemüht sich um gerechte Krankenkassen-Verträge und vertritt in den Tarifverhandlungen mit den Krankenkassen die Anliegen der Hebammen.
(Quellen: 25 Jahre Schweizerischer Hebammenverband, Sektion Ostschweiz, 1999; Notizen von Renate Bräuniger, 1999; Homepage SHV, 13.5.2002)
Der Bestand enthält die Namen der folgenden Personen:
Trapp, Poldi. Oberhebamme am Kantonsspital seit 1936, Nachfolgerin von Marie Thüler. Führte bis Januar 1958 Hebammenwiederholungskurse durch. Da sie die Altersgrenze erreicht hatte, schied sie 1958 aus dem Staatsdienst aus. 1934 Aktuarin des Hebammenvereins St.Gallen.
Walpert Schüpfert, A. geb.1901. Wohnhaft Neugasse 1, St.Gallen. Präsidentin des SHV, Sektion St.Gallen 1930-1970 (?). Nachfolgerin von Hedwig Hüttenmoser, Neugasse 28, St.Gallen.
Imhof Forster, 1882-10.11.1947. Von 1945-1947 Gemeindehebamme in St.Gallen.
Thüler, Marie. Ledig. 1908-1936 Oberhebamme an der Entbindungsanstalt, Kantonsspital St.Gallen.
Nef, Josy. Letzte Gemeindehebamme der Stadt St.Gallen. (Quelle: Brief vom 27.2.1986 an das Gesundheitsamt der Stadt St.Gallen)
(Daten gesammelt von Renate Bräuniger, 1999)
Der Bestand des Schweizerischen Hebammenverbandes Sektion Ostschweiz umfasst Dokumente von 1897 bis 1999 in 9 Archivschachteln.
Überarbeitung: Christina Nanz, 12.04.2023
Bis ins Jahr 2010 verwendete das Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte bei der Erschliessung ein standardisiertes Klassifikationsschema mit einem vorgegebenen Dezimalsystem für die verschiedenen Kategorien (z.B. 10 = Selbstdarstellungen, 20 = Statuten/Reglemente). Die Seriennummern und -titel, der bis 2010 erfassten Bestände, basieren auf diesem Klassifikationsschema:
Eine weitere Besonderheit der Verzeichnung: Um die Namen von Frauen gezielt zu dokumentieren, wurde in den zuvor verwendeten Findmitteln jeweils ein eigenes Feld („Namenskarte“) definiert. Die Informationen sind nun im Feld „Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben“ zu finden.
Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).