Das erste Treffen der Initiantinnen des Projekts "Nabelschnur" fand im Mai 1987 in Heiden statt. Ziel des Projektes war, die Bedürfnisse von Frauen während der Schwangerschaft und der Geburt und bis ins Kleinkindalter abzudecken. Nach einer intensiven Vernetzungsphase wurde am 20.10.1987 der "Linde-Treff" organisiert und die Idee einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Vereinsgründung erfolgte am 1.2.1988. Der Zweckartikel lautete: Der Verein schafft eine Anlaufs- und Koordinationsstelle für Begegnungen, Kontakte, Auskünfte und Kurse im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt und Elternarbeit. Dazu gehören: Geburtsvorbereitung, Rückbildungsturnen, Stillberatung, Zusammenarbeit mit der bestehenden Mütterberatung und anderen sozialen Institutionen, Mütter-/Väter-/Kinder-Treff, Literaturangebote, Präventivarbeit mit Eltern, Selbsthilfegruppen. Der Ausbau der Angebote erfolgt sukzessive und im Rahmen der personellen und finanziellen Möglichkeiten. Soweit tunlich und erforderlich arbeitet der Verein mit anderen Institutionen zusammen. Die Arbeit wird ehrenamtlich gemacht.
In den folgenden Jahren organisierte der Verein verschiedene Kurse und im Laufe der Zeit begannen sich die geschaffenen Angebote zu verselbständigen. Das Rückbildungsturnen wurde ohne Rücksprache mit dem Verein ins Spital Heiden verlagert und von der dortigen Physiotherapie weitergeführt. Das Spital bot zudem seit Sommer 1990 ein regelmässiges Schwangerschaftsturnen an.
Die aktiven Mitglieder anerkannten im Herbst 1991 ihre Bedeutung als Vordenker/innen, stellten aber gleichzeitig fest, dass das Interesse an den Angeboten des Vereins auf immer geringere Resonanz stiess. Die Finanzierung der laufenden Ausgaben war jedoch nicht mehr gesichert und der Kreis derjenigen, die sich engagierten und mitarbeiteten schrumpfte immer mehr. Der eigentliche Zweck des Vereins: Schaffung einer Anlaufs- und Koordinationsstelle in Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft, wurde als nicht realisierbar beurteilt.
Am 28.1.1991 stimmte die Hauptversammlung der Auflösung des Vereins zu.
(Quellen: Selbstdarstellungen)
Der Bestand enthält die Namen der folgenden Personen:
Initiantinnen: Kathrin Bollhalder; Doris Lüchinger; Marjanne Bänziger
Vorstand per 1.2.1988:
Kathrin Bollhalder (Präsidentin); Maggie Frey; Barbara Fuchs; Jutta Mandschin; Doris Lüchinger; Iris Moser; Martin Pfeiffer
Überarbeitung: Christina Nanz, 13.06.2023
Bis ins Jahr 2010 verwendete das Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte bei der Erschliessung ein standardisiertes Klassifikationsschema mit einem vorgegebenen Dezimalsystem für die verschiedenen Kategorien (z.B. 10 = Selbstdarstellungen, 20 = Statuten/Reglemente). Die Seriennummern und -titel, der bis 2010 erfassten Bestände, basieren auf diesem Klassifikationsschema:
Eine weitere Besonderheit der Verzeichnung: Um die Namen von Frauen gezielt zu dokumentieren, wurde in den zuvor verwendeten Findmitteln jeweils ein eigenes Feld („Namenskarte“) definiert. Die Informationen sind nun im Feld „Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben“ zu finden.
Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).