Bezeichnungen:
bis 1910: Arbeitslehrerinnen Vorderland / Mittelland / Hinterland
1910-1989: Kantonaler Arbeitslehrerinnen-Verband von Appenzell A. Rh., KAV-AR
1990-1995: Kantonaler Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerinnenverband von Appenzell A. Rh., KHHV-AR
1995-2002: Lehrerinnen und Lehrer Appenzell Ausserrhoden für Werken und Hauswirtschaft, LARWH
ab 2002: Hauswirtschaft beider Appenzell
In den Jahren 1832-1835 entstanden in Herisau, Speicher und Trogen die ersten Arbeitsschulen im Kanton. Seit 1879 war der Hauswirtschaftsunterricht für Mädchen ein obligatorisches Schulfach.
Zwischen 1910 und 1920 arbeiteten jährlich ca. 40 Arbeits- und Hauswirtschaftslehrerinnen im Kanton. Während sich sich die Arbeitslehrerinnen des Vorder- und Mittellandes bereits seit 1898 regelmässig trafen, versammelten sich die Kolleginnen des Hinterlandes 1909 zu einer ersten Konferenz im Hirschen in Urnäsch. Sie fassten den Beschluss, mit allen ausserrhodischen Kolleginnen gemeinsam eine Kantonal-Konferenz zu organisieren.
1910 fand die 1. Kantonal-Konferenz in Wolfhalden statt. Zentraler Diskussionspunkt war die Ausarbeitung eines gemeinsamen Lehrplanes.
Anlässlich der 4.Konferenz 1913 in Walzenhausen wurde ein Statutenentwurf ausgearbeitet, die Bezeichnung lautete: Kantonaler Arbeitslehrerinnen-Verband von Appenzell A. Rh.
Der Vereinszweck lautete: Förderung und Wahrung gemeinsamer Interessen, Hebung des Berufes durch Austausch von Erfahrungen und Probelektionen etc. sowie die Pflege und Förderung der Kollegialität. Die Kantonalkonferenzen sollten jährlich stattfinden und jede Arbeitslehrerin im Kanton war verpflichtet, daran teilzunehmen.
1914 besuchte eine Delegation den 1. Schweizerischer Arbeitslehrerinnentag in Bern.
An einer ausserordentlichen Kantonalkonferenz im Marthaheim St.Gallen 1919 diskutierten die Anwesenden den Entwurf für ein kantonales Besoldungsgesetz sowie eine Statutenrevision.
Die Statuten aus dem Jahre 1986 enthalten folgenden Zweckartikel: Vertretung der beruflichen und sozialen Interessen der Hauswirtschaftslehrerinnen; Unterstützung der Lehrkräfte in ihrer Berufsarbeit; Förderung der pädagogischen und fachlichen Weiterbildung der Mitglieder; Eintreten für die Belange des Handarbeits- und Hauswirtschaftsunterrichtes. Um diese Ziele zu erreichen suchte der Verband u.a. die Zusammenarbeit mit dem kantonalen Lehrerverein und mit den kantonalen Behörden, führte eine Ausleihstelle und organisierte Informationsveranstaltungen. Der Verein war zudem an den kantonalen Stufenkonferenzen vertreten.
Seit Beginn der 1990er-Jahre findet im Bildungswesen der Schweiz ein Umbruch statt, so auch im Fachbereich Hauswirtschaft. Der VKHHV-AR blieb von dieser Entwicklung nicht unberührt, was nicht zuletzt in den Namensänderungen sichtbar wird.
(Quellen: Statuten, Protokolle, Jahresberichte)
Der Bestand enthält die Namen der folgenden Personen:
Namensverzeichnis der Appenzell-Ausserrhodischen Arbeitslehrerinnen Konferenz, 1898-1906:
Präsidentin: Frieda Kellenberger, Heiden; Aktuarin: Rosa Tanner, Heiden; Kassierin: Anna Signer, Wolfhalden; Anna Hörler, Rehetobel; ? Halter, Qald; Bertha Schieles, Lutzenberg; Sophie Langenegger, Reute; Mina Walser, Trogen; Elisa Saxer, Trogen; Julie Scherrer, Grub; Emilie Fehr, Walzenhausen; Babetta Wehrli, Speicher; Marie Alther, Speicher; Julie Müller, Teufen; Elisa Heierli, Teufen; Anna Kellenberger, Walzenhausen; Paula Hollinger, Walzenhausen
Zusatz ca. 1912:
Präsidentin: Weber, Gais; Kassierin: Keller, Walzenhausen; Aktuarin: Trina Hartmann, Walzenhausen; Kellenberger, Heiden; Tanner, Heiden; Signer, Wolfhalden; Eggenberger, Wolfhalden; Hörler, rehetobel; Schläpfer, Wald; Tobler, Lutzenberg; Tischhauser, Reute; Locher, Trogen; Kuenzler, Trogen; Emma Scherrer, Grub; Wehrli, Bühler; Schweizer, Teufen; Bucher, Teufen; Sauter, Teufen; Alther, Speicher; Baumgartner, Speicher
Arbeitslehrerinnen hinter der Sitter, 1909
Präsidentin: B. Fässler, Herisau; Kassierein: Züst, Urnäsch; Aktuarin: A. Moesch, Herisau
Präsidentinnen 1913-1939: C. Weber, Gais, 1913-1917; Emma Schlaepfer, 1918-1934; Emma Kupli, 1935-1939; Wälle, Teufen
Aktuarinnen ab 1918: Emma Kupli, 1909-1918; F. Stricker, 1919-1920; Trina Hartmann, Walzenhausen, 1924-1933; A. Baumann, 1934-1951; H. Wehrlin, 1951-1961; Eveline Niederer, 1962-1966; Vreni Frischknecht, Waldstatt, 1967-1969; T. Grubenmann, 1969-1971; Gertrud Rickenbach, Heiden, ab 1972: Gertrud Bach-Rickenbach; Eva Scheidegger, Wald, 1974-1975
Vorstand 1961: M. Eugster, Präsidentin; E. Tobler, Vize-Präsidentin; Eveline Niederer, Herisau, Aktuarin; Dora Müller, Teufen, Kassierin; Silvia Cariegel, Waldstatt, Beisitzerin
Vorstand 1969: A. Lechleitner, Schwellbrunn, Präsidentin; T. Grubenmann, Herisau, Aktuarin; S. Müller, Teufen, Kassierin; E. Nef, Wolfhalden, Beisitzerin
Vorstand 1977: M. Thür, Präsidentin; U. Buff, Aktuarin, H. Hörler, Kassierin; Beisitzerinnen: E. Weidmann, M. Zimmermann
Vorstand 1981: Barbara Suhner, Präsidentin; Ursula Buff, Aktuarin, H. Hörler, Kassierin; Beisitzerinnen: Elvira Weidmann, M. Zimmermann
Vorstand 1990: Elsbeth Roncoroni, Präsidentin; Esther Anwander, Aktuarin; Josette Egli, Herisau
(Quellen: Protokolle der Kantonal-Konferenzen; Protokolle der Vorstandssitzungen)
Er umfasst Dokumente von 1898 bis 1995 in 3 Archivschachteln.
Überarbeitung: Adriana Lusti, 15.06.2023
Bis ins Jahr 2010 verwendete das Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte bei der Erschliessung ein standardisiertes Klassifikationsschema mit einem vorgegebenen Dezimalsystem für die verschiedenen Kategorien (z.B. 10 = Selbstdarstellungen, 20 = Statuten/Reglemente). Die Seriennummern und -titel, der bis 2010 erfassten Bestände, basieren auf diesem Klassifikationsschema:
Eine weitere Besonderheit der Verzeichnung: Um die Namen von Frauen gezielt zu dokumentieren, wurde in den zuvor verwendeten Findmitteln jeweils ein eigenes Feld („Namenskarte“) definiert. Die Informationen sind nun im Feld „Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben“ zu finden.
Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).