Ab Sommer 1989 bis November 1991 versucht eine Gruppe von Frauen ein Nottelefon für vergewaltigte Frauen in St. Gallen zu gründen. Das Projekt heisst "Verein Nottelefon für vergewaltigte Frauen, St. Gallen". Die Gründungsversammlung sollte am 28.9.1990 stattfinden. Unterlagen dazu fehlen. Ziel des Nottelefons ist gemäss Konzeptpapier, die Möglichkeit für vergewaltigte Frauen oder von Gewalt bedrohten Frauen sich auszusprechen und von Mitarbeiterinnen des Nottelefons medizinische und rechtliche Auskünfte und persönliche Unterstützung zu erhalten. Auch Öffentlichkeitsarbeit sollte ein wichtiger Bestandteil des Nottelefons St. Gallen werden. Die Projektgruppe ist mit den bereits arbeitenden Nottelefonen in anderen Kantonen vernetzt und nimmt an den gesamtschweizerischen Treffen teil. Im November 1991 teilt das Projekt Nottelefon für vergewaltigte Frauen St. Gallen den anderen schweizerischen Nottelefonen mit, dass das Projekt abgebrochen wird, weil es von der öffentlichen Hand keine Gelder erhält.
(Quelle: Konzeptpapier)
Der Bestand enthält die Namen der folgenden Personen:
Aktivistinnen anhand einer Adressliste: Bärlocher Hannelene, St.Gallen; Geiger Yvonne, Goldach; Huber Brigitte, St. Gallen; Müller Sandra, St. Gallen; Real Isabelle, St. Gallen; Weder Bea, St. Gallen; Wenger Theres, Wolfhalden.
Separate Liste ca. 1991: Bärlocher Hannelene; Bühler Rosie; Geiger Yvonne; Huber Brigitte; Müller Sandra; Moser Anita; Real Isabelle; Schai Margot; Stoll Katharina; Weder Bea; Wenger Theres.
Überarbeitung: Adriana Lusti, 15.06.2023
Bis ins Jahr 2010 verwendete das Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte bei der Erschliessung ein standardisiertes Klassifikationsschema mit einem vorgegebenen Dezimalsystem für die verschiedenen Kategorien (z.B. 10 = Selbstdarstellungen, 20 = Statuten/Reglemente). Die Seriennummern und -titel, der bis 2010 erfassten Bestände, basieren auf diesem Klassifikationsschema:
Eine weitere Besonderheit der Verzeichnung: Um die Namen von Frauen gezielt zu dokumentieren, wurde in den zuvor verwendeten Findmitteln jeweils ein eigenes Feld („Namenskarte“) definiert. Die Informationen sind nun im Feld „Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben“ zu finden.
Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).