Subprovenienz 1: SBS Schweiz
Bezeichnungen:
1969-1979: Sektion St.Gallen/Appenzell des Schweizerischen Berufsverbandes der Sozialarbeiter (SBS)
1979-1997: Sektion St.Gallen-Appenzell des Schweizerischen Berufsverbandes dipl. Sozialarbeiter und Erzieher (SBS)
1997-2002: Schweizerischer Berufsverband Soziale Arbeit SBS, Sektion SG-AR-AI-FL
ab 2002: Schweizerischer Berufsverband Soziale Arbeit SBS, Sektion SG/AR/AI/FL/TG
ab 2005: Avenir Social, Sektion Ostschweiz
Der Schweizerischer Berufsverband Soziale Arbeit SBS, Sektion SG/AR/AI/FL wurde im Jahr 1970 gegründet. Sie bildet eine Sektion des SBS Schweiz und orientiert sich an den Aktivitäten und Vorgaben des Gesamtverbandes. Zwischen dem SBS Schweiz und den einzelnen Sektionen bestehen Kompetenzregelungen. Die Mitgliederbeiträge werden mittels eines Verteilschlüssels auf die Sektionen und auf den Gesamtbestand verteilt. Damit kann die Arbeit im Vorstand, in den Kommissionen, in den Arbeitsgruppen wie auch der Verwaltungsaufwand teilweise entschädigt werden.
Als formale Organisation (Verein) verfügt die Sektion über eigene Statuten und Vereinsorgane: Die Mitgliederversammlung und den Vorstand. Sie ist an den Delegiertenversammlungen des SBS Schweiz sowie an den Präsident/innenkonferenzen vertreten.
Der Vorstand vertritt die Sektion nach aussen, ihm obliegen alle Geschäfte, die nicht einem anderen Organ vorbehalten sind: u.a. Leitung der Sektion, Erarbeitung des Arbeitsprogrammes, Einsetzen von Arbeitsgruppen, Vorbereitung und Durchführung der Mitgliederversammlungen, Mittelbeschaffung und Finanzverwaltung.
Der Zweckartikel in den ersten Statuten 1969 entsprach den Statuten des SBS Schweiz: "Der SBS bezweckt den beruflichen Zusammenschluss der diplomierten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter zur Wahrung und Förderung ihrer Interessen in beruflicher, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht." Eine Änderung erfolgte mit der Aufnahme der Erzieher und Erzieherinnen im Jahr 1978. Im Jahre 1998 wurden die Sektionsstatuten erneut abgeändert aufgrund der Aufnahme von Animatorinnen und Animatoren.
Als Berufsverband ist der SBS ein zweck- und zielgerichteter Verband, der sporadisch oder permanent Beziehungen hat zu zahlreichen gesellschaftlichen Segmenten, Partner/innen und Akteur/innen inner- und ausserhalb des Verbandes. Für den SBS bestimmend sind die Beziehungen zu den Mitgliedern und Klient/innen, zu Behörden und anderen Verbänden, zu Ausbildungsstätten und zu den Medien.
1991 beschrieb der Vorstand die Aufgaben der Sektion wie folgt: Zentrales Anliegen ist der Zusammenschluss und die Förderung der Solidarität der Berufsleute untereinander. Deren Interessen sollen gewahrt und gefördert werden: Berufs- und Titelschutz; Berufsethos; Berufsbild; schulische Förderung; Aus- und Fortbildung von Berufsleuten; Pflege und Erhaltung einer Solidarität untereinander; Bearbeitung sozialer Probleme auf verschiedenen Ebenen.
1994 lautete die Standortbestimmung: Der Vorstand bestimmt Arbeitsschwerpunkte und kümmert sich um die Organisation der Arbeiten in der Sektion. Er sorgt für einen motivierenden Einbezug aller Mitglieder. Er trifft sich monatlich, Traktanden, die mehr Arbeits- und Zeitaufwand erfodern, werden in ad-hoc-Gruppen vorbereitet. Der Vorstand trifft sich zudem jährlich zu einer Klausurtagung, in welcher die Arbeit reflektiert und die Schwerpunkte für die Vorstandsarbeit bestimmt werden. Die Mitglieder werden vierteljährlich über Akutalitäten in der Vorstandsarbeit, der Sektion oder im Gesamtverband orientiert. Seit März 1993 ist die Sektion Mitglied der "Präsidentenkonferenz der Verbände des st.gallischen Staatspersonals". Hier kann sie ihre berufspolitischen Interessen und Anliegen einbringen.
Mitte der 1990er-Jahre waren folgende Kommissionen aktiv:
Die Lunchkommission lud 10mal jährlich alle Mitglieder zu einem Informations- oder Diskussionstreffen ein. Sie behandelte Themen, die die Orientierung im beruflichen Alltag betrafen sowie Themen, die sich aufgrund regionaler oder gesamtschweizerischer Aktualität aufdrängten.
Die Kommission Berufspolitik war verantwortlich für die Formulierung aktueller Anstellungsrichtlinien mit Mindest-Lohnempfehlungen für das Sektionsgebiet. Jeweils am Abschlusskurs der Ostschweizerischen Höheren Fachschule für Sozialarbeit St.Gallen OSSA informierte sie darüber.
Die Kommission SozialarbeiterInnen in der Psychiatrie SIAP organisierte halbjährlich Weiterbildungs- und Informationsanlässe. Dazu wurden alle Sozialarbeiter/innen im ambulanten, halbstationären und stationären Bereich der Psychiatrie Ostschweiz eingeladen. Eine weitere Gruppe erarbeitete einen Stellenbeschrieb für die Sozialarbeit in der Psychiatrie.
Die Kommission Werbung war verantwortlich für die Erstellung und den Versand von Werbeunterlagen und kümmerte sich für Werbung betr. Beitritt zum SBS bei den Studierenden der OSSA.
Die Sektion engagierte sich bildungspolitisch und war in verschiedenen Gremien der OSSA und der Ostschweizerischen Höheren Fachschule für Sozialpädagogik Rorschach OSSP vertreten. Die Delegierten hatten den Auftrag, die Anliegen der Praxis in die Ausbildungsstätten einzubringen.
Sozialpolitische Aufgaben wurden häufig von den Mitglieder individuell bzw. im Auftrag der Institution, der sie angehören, wahrgenommen. Die Sektion selbst erarbeitete z.B. offizielle Postulate zur kantonalen Armutsstudie, zum Sozialhilfe-Gesetz und war in der regierungsrätlichen Vernehmlassung betr. ausserordentliche Ergänzungsleistungen einbezogen.
(Quellen: Statuten, Selbstdarstellungen
Ausführliche Darstellung vgl. M. Schatz: Projektbericht 2001, Akteneinheit 034/001; 034/002 sowie die internen Mitteilungen, Akteneinheit 034/077-079)
Der Bestand enthält die Namen der folgenden Personen:
Vorstand 1974/76:
Margrit Meier, Sonnental b. Oberbüren (Präsidentin); Hansruedi Möhl, Ganterschwil; (Vizepräsident); Käthi Althaus-Kropf, Eggersriet; Trudi Blatter, Wil; Trudi Hermann, St.Gallen; Emil Hersche, Appenzell; Theo Keller, St.Gallen; Marta Oettli, St.Gallen (Kassierin); Vreni Stäheli-Scheitlin, St.Gallen (Protokoll)
Vorstand 1979:
Theo Keller, St.Gallen (Präsident); Käthi Althaus-Kropf, Eggersriet (Vizepräsidentin); Doris Roduner-Beuggert, Ebnat-Kappel; Rosmarie Pecoraro-Straub, Heerbrugg; Susi Ritzmann-Kirchmayr, St.Gallen; Erich Frommenwiler, Wil; Gebi Bischof, Tübach; Hans Lüthi, Ganterschwil; Ernst Stastny, Triesen FL
Chargen ausserhalb Vorstand: Marta Oettli, St.Gallen (Kassierin); Vreni Stäheli-Scheitlin, St.Gallen (Protokoll)
Vorstand 1980:
Rita Senn, Herisau (Präsidentin); Rosmarie Pecoraro-Straub, Heerbrugg; Gebi Bischof, Tübach; Hans Lüthi, Ganterschwil; Ernst Stastny, Triesen FL; Thomas Kauth, Eschlikon; Kaspar Sprenger, St.Gallen; Trudi Wirth, St.Gallen; Thomas Zünd, Buchs
Chargen ausserhalb Vorstand: Marta Oettli, St.Gallen (Kassierin); Vreni Stäheli-Scheitlin, St.Gallen (Protokoll)
Vorstand 1984:
Thomas Zünd, St.Gallen (Präsident); Doris Bentele-Baumann, Mörschwil; Thomas Kauth, Eschlikon; Brigitte Kliebens, St.Gallen; Andreas Meyer, Wattwil (Vizepräsident); Jürg Niggli, St.Gallen; Ernst Stastny, Schwellbrunn; Monika Wagner, Kirchberg
Vorstand 1998:
Andrea Zeller, Wienacht-Tobel (Präsidentin); Angelika Schulze Kroll, Lichtensteig (Berufspolitik: SAIP / Verbandspolitik: Delegierte); Cyrill Schlauri, St.Gallen (Berufspolitik: Lunchkommission LUKO); Claudia Ammann (Sozialpolitik); Silvia Brüllmann, St.Gallen (Verbandspolitik: Werbung); Toni Suter, St.Gallen (Bildungspolitik)
Der Bestand umfasst Dokumente von 1969-2015 in 15 Archivschachteln.
Überarbeitung: Christina Nanz, 15.06.2023
Bis ins Jahr 2010 verwendete das Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte bei der Erschliessung ein standardisiertes Klassifikationsschema mit einem vorgegebenen Dezimalsystem für die verschiedenen Kategorien (z.B. 10 = Selbstdarstellungen, 20 = Statuten/Reglemente). Die Seriennummern und -titel, der bis 2010 erfassten Bestände, basieren auf diesem Klassifikationsschema:
Eine weitere Besonderheit der Verzeichnung: Um die Namen von Frauen gezielt zu dokumentieren, wurde in den zuvor verwendeten Findmitteln jeweils ein eigenes Feld („Namenskarte“) definiert. Die Informationen sind nun im Feld „Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben“ zu finden.
Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).