Die Grabenzeitung erschien von 1988 bis 1994 in St. Gallen alle zwei Monate. Die unabhängige Zeitschrift entstand aus dem Umfeld der Grabenhalle und publizierte die Programme der Grabenhalle und des Programmkinos K59 (heute Kinok). Die Redaktionsmitglieder legten aber auch einen Schwerpunkt auf politische Themen: Kollektives Arbeiten, günstiger Wohnraum, Stadtplanung, Verkehrspolitik, Repression in Knast und Psychiatrie, internationale Solidarität, Asyl, Schwulen-Emanzipation, Aids, Volkszählungsboykott, Kampf um das Frauenhaus, sexuelle Ausbeutung, Vergewaltigung. Die Grabenzeitung wurde ausserdem zum Sprachrohr aktueller Initiativen wie der Hecht-Besetzung und dem Widerstand gegen den Waffenplatz Neucheln/Anschwilen.
Das Zeitungsprojekt konnte jedoch nie kostendeckend produziert werden und endete 1994. Ein Jahr später füllte das Kulturmagazin "Saiten" die Lücke mit dem Veranstaltungskalender, die die Grabenzeitung hinterlassen hatte.
(Quelle: Steiger, Wolfi: Alternativ und unabhängig. Die "GraZ", in: Aufbruch. Neue Soziale Bewegungen in der Ostschweiz, 156. Neujahrsblatt, S. 131-133)
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