Im Herbst 1995 beschlossen Frauen aus verschiedenen Frauenorganisationen, eine Frauen-Delegation in die Türkei zu organisieren. Ihr Ziel war es, die Situation der Frauen der Öffentlichkeit nahezubringen und sich für eine internationale Frauensolidarität einzusetzen. Die Delegation bestand aus Frauen aus dem Parlament, verschiedenen Frauenorganisationen sowie Frauenzeitungen. Die Reise fand vom 15. bis 21. Februar 1996 statt.
Die Delegationsreise stand im Kontext des Kriegs in der Türkei gegen Kurdistan. Die Teilnehmerinnen legten einen Fokus auf die Situation der Frauen, da sie in einer patriarchalen Gesellschaft im Kriegszustand eine noch grössere Belastungssituation erlebten als Männer. Beim Besuch griffen sie bis dahin weitgehend tabuisierte Themen auf wie Friedenspolitik und Vergewaltigungen. Auf der Reise besuchten sie Frauen und Frauenorganisationen und trafen sich mit Fachfrauen.
Teilnehmerinnen der Frauen-Delegation waren: Susanne Bertschi (OFRA Schweiz, Feministische Juristinnen), Ursula Biemann (Schedhalle "feministische Kulturarbeit" Zürich), Angeline Fankhauser (Nationalrätin SP), Edith Hoffmann (Frauen für den Frieden), Pia Hollenstein (Nationalrätin Grüne), Dorothea Keist (Übersetzerin), Franziska Keller (Frauengewerkschaft Schweiz), Marianne Roth (FraP!, UFF!, SAH), Alice Sertore (Unabhängige Frauen Graubünden), Michèle Spieler (Emanzipation, Frapoli), Marina Widmer (Frauenrat für Aussenpolitik, Olympe, PFG), Dorothe Wilhelm (cfd-Frauenstelle für Friedensarbeit).
Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).