Sophia Keller Giròn ist eine St. Galler Künstlerin, die primär mit Textilien und Fotografie arbeitet. 1956 wurde sie in eine Pfarreifamilie in Degersheim geboren. Sie wuchs in St. Gallen auf und absolvierte 1974-78 am Arbeits- und Hauswirtschaftslehrerinnenseminar (AHLS) die Ausbildung zur Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin. In der Folge unterrichtete sie textiles Werken und absolvierte Weiterbildungen an der Kunstgewerbeschule Zürich in Keramik und textilen Techniken.
1981-82 reiste sie mit einer Freundin durch Lateinamerika und fokussierte sich dabei auf Spanisch, Textilkulturen und Fotografie. Daraus entstand eine Treppenhausausstellung im AHLS-Gebäude in Gossau, wo sie Fotos und Kunsthandwerkgegenstände zeigten. In der Schweizerischen Arbeitslehrerinnen-Zeitung 1983 erschien ein Bericht über ihre Reise.
1985 zog sie nach Guatemala und verbrachte 5 Jahre dort. Sie lernte ihren zukünftigen Mann, Manuel Giròn kennen, den sie 1986 heiratete. Ab 1990 unterrichtete sie wieder textiles Werken im Kanton St. Gallen, ab 1995 zusätzlich auch technisches Werken, bildnerische Gestaltung und Frühenglisch.
Ab 2000 arbeitete sie vermehrt an eigenen gestalterischen Projekten. 2003 stellte sie ihre Arbeiten erstmals in St. Gallen öffentlich aus, in den folgenden Jahren präsentierte sie ihre Arbeiten an verschiedenen Orten in der Schweiz und im Ausland. 2003 bis 2013 war sie im Vorstand des Projekts "casa latinoamericana" aktiv. 2004 bis 2009 unterrichtete sie im Rahmen des Integrationsprojektes "Deutsch für Mütter in den Primarschulen der Stadt St. Gallen".
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