Martina Schäfer (*6. April 1952, Düsseldorf; † 9. August 2025, St. Gallen) war eine deutsch-schweizerische Autorin, Komponistin und Kulturwissenschaftlerin mit interdisziplinärer Prägung. Nach dem Studium der Germanistik, Pädagogik und Musikwissenschaft promovierte sie 1986 an der Universität Bremen in Germanistik. Später folgten Abschlüsse in Ur- und Frühgeschichte sowie Theologie. Diese wissenschaftliche Breite prägte sowohl ihr literarisches als auch ihr musikalisches Werk.
Als Magliane Samasow schrieb sie in den 1990er Jahren feministische Science-Fiction und veröffentlichte ein feministisches Liederbuch. Mit ihren Kriminalromanen unter ihrem wirklichen Namen vermittelte sie Ur- und Frühgeschichte und ihren kritischen Umgang mit romantisierten Matriarchatsvorstellungen.
Martina Schäfer gehörte zu einer Gruppe um Heide Göttner-Abendroth, die 1986 gemeinsam das Projekt HAGIA begründete. Aus diesen Erfahrungen entstanden verschiedene literarische und wissenschaftliche Texte, in denen sich Schäfer kritisch mit Autoritarismus und Ideologie in der Frauenbewegung auseinandersetzte. Mit dem Reiseführer Die magischen Stätten der Frauen (2000/2003) fasste sie ihr gesammeltes Wissen zu Frauengeschichte in poetisch-politischer Weise zusammen.
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