Ruedi Tobler engagierte sich zeitlebens im Bereich der Friedenspolitik, der Menschenrechte und der Bildungspolitik.
Er wurde 1947 in Zürich-Altstetten geboren, seit 1986 wohnte er mit seiner Familie im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Nach seiner Schulzeit und KV-Lehre war er Sekretär der Waffenausfuhrverbots-Initiative und des Schweizerischen Friedensrates (SFR), später des VPOD Sektion Zürich (ab 1977) und der Anti-Apartheid-Bewegung (ab 1989). Er besuchte die Abendschule für Sozialarbeit in Zürich und engagierte sich bei der SP.
Mit dem 1. Ostermarsch der Atomwaffengegner in der Schweiz begann Toblers Engagement in dieser Bewegung. 1964 bis 1981 war er im Schweizer Zweig der Internationale der Kriegsdienstgegner (IdK) aktiv. Er wurde mehrfach wegen seiner Militärdienstverweigerung verurteilt - 1991 bis 2000 war er Vorstandsmitglied der Beratungsstelle für Militärverweigerer. Seit 1968 war er im Schweizerischen Friedensrat (SFR) aktiv und über dreissig Jahre dessen Präsident. In der Ostschweiz war er am Aufbau der "Friedens-Stationen" beteiligt, bei denen auf einem Weg von Heiden nach Walzenhausen Persönlichkeiten, die sich für Frieden, Menschenrechte und Demokratie eingesetzt haben, vorgestellt werden.
Ab 1989 engagierte er sich ausserdem in der Antirassismusarbeit. Seit 1998 arbeitete er an der Ausarbeitung von mehreren NGO-Berichten zur Umsetzung von UNO-Menschenrechtskonventionen mit Berichterstattungsverfahren in der Schweiz mit. Seit 2001 war er Mitglied von Menschenrechte Schweiz (heute humanrights.ch), seit 2010 als Vorstandsmitglied.
Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).