Hilde Custer-Oczeret setzte sich für den Schutz von Konsumentinnen und der Umwelt sowie gegen unangebrachte Werbung ein. Sie kam am 4. August 1915 in Zürich zur Welt, wuchs in Ostpreussen auf und machte eine Lehre als Fotografin. 1939 kam die Familie nach Rheineck im St. Galler Rheinland. Dort arbeitete sie als Haushaltshilfe und in den Dornierwerken in Altenrhein. 1942 heiratete sie Heinrich Custer aus Rheineck. Das Paar zog nach St. Gallen, wo Heinrich eine Drogerie führte.
Hilde Custer-Oczeret politisierte im St. Galler Jugendparlament als Mitglied des Landesrings der Unabhängigen (LdU) und schrieb Artikel und Kolumnen für verschiedene Zeitungen. Sie war 1961 bei der Gründung des Konsumentinnenforums (KF) dabei und Vizepräsidentin des Konsumentinnenforums Ostschweiz, das aus der Wirtschaftskommission der Frauenzentrale St. Gallen hervorgegangen war. In der Frauenzentrale war sie von 1954 bis 1980 Vorstandsmitglied und langjährige Vizepräsidentin. Sie war bei der Zeitschrift "prüf mit" (1968) prägend. Ab 1970 war sie in der Schweizerischen Lauterkeitskommission (Lauterkeit in der kommerziellen Werbung) tätig.
(Quelle: blütenweiss und rabenschwarz, S. 85-86)
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