menü
Papierbestände
Kollektiv feministischer Streik St. Gallen
Signatur AFGO.352
Entstehungszeitraum 2011 - 2023
Umfang 0.4 m
Provenienz Kollektiv feministischer Streik St. Gallen
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben

Das Jahr 2011 ist ein Jahr der Gleichstellungs-Jubiläen: 100 Jahre Internationaler Tag der Frau, 40 Jahre Frauenstimmrecht, 30 Jahre Gleichstellungsartikel (14.Juni), 20 Jahre Frauenstreik, 15 Jahre Inkraftsetzung des Gleichstellungsgesetz.
Das neu gegründete Komitee "Gleichstellung-jetzt!" hat das Ziel, auf die diversen Jubiläen und die noch immer nicht umgesetzte Gleichstellung aufmerksam zu machen. Das ganze Jahr durch werden Veranstaltungen organisiert und am 14.Juni findet ein Frauenaktionstag mit Demo und Kundgebungen statt, bei dem verschiedene
Organisationen mitwirkten.
2016 findet die Veranstaltungsreihe "Gleichstellungsmonat Juni 2016 - 20 Jahre Gleichstellungsgesetz" statt. Wieder sind diverse Organisationen involviert. In den darauffolgenden Jahren sind feministische Forderungen auf der ganzen Welt lauter geworden. Die "Ni una Menos"-Bewegung gegen Gewalt an Frauen in Lateinamerika, die Women's Marches in den USA oder der spanische Frauenstreik 2018, an dem mehrere Millionen Frauen teilnehmen - überall wird gestreikt. So auch in der Schweiz. 2019, 27 Jahre nach dem ersten Frauenstreik von 1991, nimmt sich eine breite nationale Bewegung von Frauen, inter, nicht binären, trans und agender Menschen (kur:FINTA) die Strassen. Darunter Frauen, die bereits am ersten Streik mitgewirkt haben, genauso wie junge Menschen. In St. Gallen wird für die Organisation des Streiks im Januar der Verein Frauenstreik St. Gallen gegründet. Die Organisation basiert auf basisdemokratischen Strukturen. Unterschiedliche Arbeitsgruppen bearbeiten spezifische Themen und die Kerngruppe koordiniert und behält den Überblick. Regelmässig finden "grosse Treffen" statt, an denen wichtige Entscheidungen getroffen werden und die allen Interessierten offen stehen. Am Streiktag können in der Stadt St. Gallen 4000 Streikende mobilisiert werden. Es findet ein Sternmarsch, diverse Veranstaltungen, eine Demo und Kundgebungen statt. Seit 2019 wird der Streiktag am 14. Juni jährlich organisiert. Im Jahr 2020 wird wegen der Covid-Pandemie auf den Demozug verzichtet und 2021 finden die Veranstaltungen an den "feministischen Aktionstagen" verteilt auf den 12./13./14. Juni statt. Im November 2021 wird an einem grossen Treffen eine Namensänderung bestimmt. Neu heissst der Verein Feministischer Streik St. Gallen. Damit soll der Name inklusiver werden. Neben dem Streiktag organisiert der Verein regelmässig auch weitere Veranstaltungen oder Kundgebungen, um auf aktuelle Ereignisse aufmerksam zu machen. So wird beispielsweise 2022 eine Kundgebung gegen die Abtreibungsverbote in den USA organisiert, oder 2023 eine Demo am 8. März (Internationaler Tag der Frau).


Namen:
2011: Komitee Gleichstellung-jetzt!
2019: Frauenstreik St. Gallen, später Frauen*streik St. Gallen (Vereinsgründung)
2021: Umbenennung zu Feministischer Streik St. Gallen

Bestandsgeschichte Der Bestand wurde am 3.Juli 2023 von Irene Haag-Nessensohn, als Vertreterin des Kollektiv Feministischer Streik St. Gallen, dem Archiv übergeben.
Form und Inhalt Der Bestand enthält:
Sitzungsprotokolle, Buchhaltung, Korrespondenz, Finanzierungsgesuche und Bewilligungen, Zeitungsartikel, Unterlagen Medienkonferenzen, Listen, Notizen, Unterlagen Arbeitsgruppen, Programme, Dokumentation, Plakate und Schilder, Flugblätter, Demosprüche, CD Fotos, Objekte (Fahnen, Buttons, Stickers)
Bewertung und Kassation Kassiert: Rechnungen, Dubletten.
Neuzugänge Es werden weitere Nachlieferungen erwartet.
Zugangsbestimmungen Der Bestand ist im Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz ohne Einschrämkungen einsehbar.
Sprache/Schrift Deutsch
Bearbeiter:in und Zeitraum der Verzeichnung Adriana Lusti, 13.07.2023
Verzeichnisgrundsätze

Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).