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Papierbestände
Oral History-Interview: Arne Engeli
Signatur AFGO.368
Entstehungszeitraum 2024
Umfang 2 Interviews
Provenienz Arne Engeli
Verwaltungsgeschichte/Biografische Angaben

Arne Engeli war zeitlebens in der Friedensarbeit und Erwachsenenbildung engagiert.

Er wurde 1936 geboren und wuchs in einem Bauerndorf im Thurgau auf, 1946 zog die Familie nach Romanshorn. Nach der Schule absolvierte er die Ausbildung am Lehrerseminar Kreuzlingen, anschliessend unterrichtete er in Stettfurt. Er studierte ein halbes Jahr auf einer dänischen Volkshochschule. Nach der Rückkehr in die Schweiz unterrichtete er an der Realschule in Frauenfeld. An der Universität Zürich studierte er Geschichte, Literatur und Sozialethik, anschliessend an der Reformuniversität Konstanz Politik, Sozialogie und Geschichte. Ein Semester verbrachte er in Birmingham. 1971 schloss er das Studium mit einer Arbeit über "Politische Bildung in der Schweiz" ab.

In Frauenfeld engagierte er sich in der Kirche und Politik. Er leitete den Jugendchor und den Jugendgottesdienst, thematisierte mit einer kirchlichen Gruppe aktuelle Fragen und war beim Arbeitskreis Entwicklungspolitik dabei. Ab 1964 war er Mitglied des Gemeindeparlaments, ab 1968 des Grossen Rats. Ausserdem übernahm er das Präsidium der SP-Sektion. Er heiratete Therese Müller, sie hatten 3 Kinder.

Wie schon seine Eltern war Arne Engeli Mitglied im Escherbund und nahm an den Pfingsttreffen auf dem Herzberg teil. Als Vertreter der jungen Generation übernahm er ab 1961 die Leitung und organisierte die Pfingsttagungen sowie Studienwochen in der Schweiz bzw. Studienreisen ins Ausland.

1964 gründete Arne Engeli mit Fritz Wartenweiler und weiteren Persönlichkeiten die Schweizer Jugendakademie, die sechswöchige Kurse für junge Erwachsene anbot. Die Kurse fanden auf dem Herzberg und in anderen Bildungshäusern statt, ab 1973 in Wartensee. Neben den Kursen zu aktuellen Themen unternahmen sie Exkursionen und Studienreisen.

1986 gab er die Leitung der Jugendakademie ab und widmete sich ganz seiner Aufgabe als Leiter der Evangelischen Heimstätte Schloss Wartensee. Seit 1971 wohnte er mit seiner Familie im Leiterhaus neben dem Schloss. In der Tagungsarbeit fokussierte er sich auf die drei Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Er war Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen St. Gallen/Appenzell. Nach 20 Jahren kündigte er, die Familie zog nach Rorschach. Er entwickelte ein Planspiel zum EWR-Beitritt, das er fünfmal an Mittelschulen durchführte.

Fünf Jahre lang präsidierte Arne Engeli den Schweizerischen Friedensrat. 1992 war er Teil einer internationalen ökumenischen Delegation zu den Kirchenleitungen in Zagreb und Belgrad. Er baute das Regionalkomitee Bodensee-Rhein der Aktion "Gemeinden Gemeinsam Schweiz" auf. Deren Ziel war es, Partnerstädte in Serbien, Kroatien, Montenegro oder Mazedonien zu unterstützen. Sie bauten eine mehrjährige Zusammenarbeit mit Sombor auf. Ab 1993 übernahm er die Stelle als Programmbeauftragter des HEKS für das ehemalige Jugoslawien.

2001 wurde er pensioniert, engagierte sich aber weiterhin in verschiedenen Projekten: unter anderem beim Internationalen Ökumenischen Bodensee-Kirchentag und dem Internationalen Bodensee-Ostermarsch.

Bestandsgeschichte Das Interview wurde in zwei Teilen im Mai 2024 von Marina Widmer im Rahmen des Projekts "Zeitgeschichte der Ostschweiz" durchgeführt.
Form und Inhalt Der Bestand enthält 1 Oral History-Interview in zwei Teilen.
Neuzugänge Es werden keine Nachlieferungen erwartet.
Zugangsbestimmungen Der Bestand ist im Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz einsehbar.
Sprache/Schrift Deutsch
Bearbeiter:in und Zeitraum der Verzeichnung Christina Nanz, 21.05.2024
Verzeichnisgrundsätze

Die Verzeichnung folgt dem internationalen Archivstandard ISAD(G).